Ein Brockenhaus ist auch ein Museum. Es zeigt, wie wir früher gelebt haben – und was wir heute weggeben. Darin kommt auch unser Umgang zum Ausdruck, den wir mit Möbeln und Objekten gepflegt haben und pflegen: einen sorgfältigen oder einen verschwenderischen, einer Beziehung fürs Leben oder nur bis zum nächsten Umzug gleich. Zwei Brockenhausmitarbeitende erzählen von dem sich wandelnden Bezug der Menschen zu ihren Objekten.
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Vom Bauernschrank zum Ikea-Möbel

Heimatsachen

«Was wir heute zuviel haben, hatten wir früher zuwenig.»
René Rüegg, Leiter Brockenstube Winterthur Blaukreuz
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Die Brockenhaus-Mitarbeitenden René Rüegg (Brockenhaus Blaues Kreuz) und Regula Hollinger (Brockenstube Kunterbunt Töss) erzählen von Menschen, die plötzlich wieder so wohnen möchten wie vor 50 Jahren und Objekten, die plötzlich niemand mehr kaufen will.

Hintergrund
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Das Silberbesteck der Grosseltern, der Sessel aus der ersten WG: Was uns lange lieb und teuer war, passt manchmal nicht mehr in unser Leben - und landet dann oft im Brockenhaus. Die Institution Brockenhaus gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich handelte es sich dabei um karitative Unternehmen: Ihren Erlös nutzten sie für einen guten Zweck. Heute sind Brockenhäuser immer mehr zu Secondhand-Läden geworden und erfreuen sich nach wie grosser Beliebtheit – gerade in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit gross geschrieben wird.

In Winterthur gibt es rund ein Dutzend Brockenhäuser. Unter anderem das Brockenhaus Blaues Kreuz, das einen karitativen Ansatz verfolgt. Auch die Brockestube Kunterbunt in Töss spendet ihren Gewinn und versucht sich insbesondere für Nachhaltigkeitsthemen stark zu machen.

Ein Museum der Dinge
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René Rüegg, Betriebsleiter Blaukreuz Brockenstube Winterthur
Regula Holliger, Brockenstubenbesitzerin, Brockenstube Kunterbunt Töss